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Preuß. Nebenbahnlok T3  

Die Planung der T3

Wie schon so oft stellt sich die Frage auf welcher Basis soll dieses Modell aufgebaut werden. Es gibt einige gute Baupläne von der T3, insbesondere der Baugröße 5 Zoll, also Spurweite 127 mm. Im einschlägigen Fachhandel wird auch so manches gute Teil angeboten. Aber nach langem Studium dieser vorhandenen Möglichkeiten haben mein Freund und ich den Entschluss gefaßt, eine ganz neue Maschine nach dem Original zu entwerfen und konstruieren. Grundsätzlich waren alle gebauten Maschinen gleich - ja, aber nur von Weitem! Nun, die T3 ist hundertfach im Original gebaut worden und jede war in irgendeiner Position verschieden. Denn der technische Fortschritt war auch damals unverkennbar. Darum sei auch dem Modellbauer erlaubt beim Entwurf seiner Maschine grunsätzlich dem Original zu folgen aber auch eigene Vorstellungen einzubringen. Auch bei meinem Vorhaben waren viele Originalfotos und auch alte Archiv-Zeichnungen eine wesentliche Hilfe Die aus dem Vollen geschnittenen Räder der T3 beim Entwurf der Maschine. Nicht alle Originalausführungen lassen sich ohne Probleme herunterrechnen und da muß versucht werden dem Original so nahe wie möglich zu kommen. So habe ich z.B die Zylinder nicht als gegossenen Rohling entworfen sondern aus div. Einzelteilen zusammengestellt und teilweise hart verlötet. Gleiches gilt auch für die Räder. Diese wurden aus dem Vollen mit Wasserstrahl ausgeschnitten. Ferner wurden auch alle Rahmenteile, sowie das gesamte Triebwerk auf diese Weise angefertigt und lagen somit als Rohlinge vor. Als Besonderheit sei darauf verwiesen, daß das gesamte Fahr- und Triebwerk sowie die Räder aus Edelstahl gefertigt sind. Es wurden auch einige Teile vereinfacht. So sind z.B. die Achslagerführungen am Rahmen nicht gegossen und mit Verstärkungsrippen versehen, sondern aus dem Vollen geschnitten. Auch das hat es im Original gegeben. Also irgendwie passt es also doch wieder.

Die Neukonstruktion, die vielen Projektentwürfe, letztlich die Erstellung aller Zeichnungen hat etwas mehr als ein Jahr an Zeit und Aufwand gekostet. Ohne Computer hätte alles viel länger gedauert.

Die Realisierung

Bei den Konstruktionsarbeiten wurde vorrangig zunächst das Fahrwerk zu Papier gebracht. Da ich mich, wie oben beschrieben, auch der heute möglichen Herstellungstechniken, wie das Schneiden von Blechen mit Laser- und Wasserstrahl, bedienen wollte, habe ich alle Bauteile die hierfür in Frage kamen, in ein spezielles DXF-Format gebracht. Dieses Zeichnungsformat kann von den Schneidemaschinen gelesen werden und das Material wird dann  mit einer unglaublichen Genauigkeit ausgeschnitten. Laser-Wasserstrahl geschnittene Rohlinge der T3 Bearbeitungszuschläge können vorher in den Zeichnungen eingegeben werden. Materialien bis etwa 2,5 mm werden mit Laser geschnitten. Denn bei dünnen Materialien ist die strukturverändernde Hitzeentwicklung beim Schneiden nicht weiter schädlich (Verzug etc). Dickere Materialien bis etwa 40 mm Stärke werden mit Wasserstrahl, unter Hinzufügung von Abrasiv-Sand, mit mehr als 3000 bar Wasserstrahdruck, geschnitten. Die Schnittflächen sind so sauber, daß eine Nachbearbeitung nicht unbedingt erforderlich ist. Allerdings, je dicker das Material um so mehr wird die Schnittfläche ganz leicht konisch. Deshalb auf bei kritischen Schnittflächen ein Bearbeitungszuschlag, wie z.B. Lagertaschen im Rahmen etc..

Es war allerdings auch ein Problem eine Firma zu finden die diese Technik für mich ausführte. Ich habe etwa 10 Firmen, unter Zusendung aller erforderlicher Zeichnungsunterlagen, angeschrieben und um ein Angebot gebeten. Nicht eines dieser Unternehmen hat geantwortet obwohl sich alle ohne Ausnahme im Internet als die Besten und Kompetentesten dargestellt haben. Schade!

Letztlich hat mir mein Neffe in Österreich geholfen und hat die Sachen für mich in bester Qualität fertigen lassen.

Wie gesagt, wurde der größte Teil der Maschine aus Edelstahl gefertigt. Für die Schneidarbeiten mit Laser bzw. Wasser war das kein Problem. Die spanabhebende Bearbeitung dieses Material erfordert allerdings Werkzeuge in allerbester Qualität. Gewindeschneiden, z. B. in den Rahmenwangen oder den Kuppelstangen, erweist sich spätesten bei Gewinden unter M4, als fast unlösbares Problem. Als Alternative bieten sich Durchgangslöcher an. Vorsichtshalber habe ich dies schon bei der Konstruktion des Modells berücksichtigt. Es hat sich auch gezeigt, dass bei der Bearbeitung ein sehr guter HSS-Stahl manchmal bessere Ergebnisse liefert als dies bei Einsatz von Hart-Metall-Stählen der Fall ist.

 

Die erste Bauergebnisse

Triebwerk und Radsätze

Nachdem nun alle Rohbauteile zum Fahrwerk und Maschinenrahmen vorlagen, habe ich zunächst damit Kuppel-und Treibstangen nach den ersten Bearbeitungen begonnen das Kuppelgestänge anzufertigen. Dazu gehörten die Kuppel- und Treibstangen. Dank der vorbildlichen und sauberen Schneidarbeiten konnte direkt mit der Bearbeitung der Lagerstellen, Bronzebuchsen und Lagersteine der Stangen begonnen werden. Die Bronzebuchsen für die vorderen und hinteren Kuppelrad-Kurbelzapfen wurden vor dem mittelfesten Einpressen in die Kuppelstangen, mit einer Weichlotpaste bestrichen. Nach genauer Positionierung der Buchsen erfolgte durch Erhitzung eine saubere Verlötung mit der Stange. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß ein späteres eventuelles Wechseln der Lagerbuchse bei Verschleiß, ohne Probleme möglich ist.

Nach Fertigstellung des Kuppelgestänges wurden dann die Radsätze in Angriff genommen. Dank der neuen größeren Drehbank konnte ich jetzt die Radrohlinge gemäß Zeichnung fertig gedreht. Wert wurde auf genauen Rundlauf und Passgenauigkeit des Aussendurchmessers gelegt, denn hier werden später die separat erstellten Radbandagen aufgeschrumpft. Diesbezüglich habe ich eine besondere Spannvorrichtung erstellt. Diese Vorrichtung gestattete eine Aufnahme des Rades in der Achsbohrung zwecks drehen des äußeren Umfanges. Die Befestigung der Radnaben auf dieser Vorrichtung sowie auch auf der Achse erfolgt nach dem umgekehrten Verfahren einer Spannzange. Diesbezüglich ist der Sitz der Radachse vierfach geschlitzt und intern mit einem Konus versehen. In diesen Konus wird eine entsprechend bearbeite konische Innensechskantschraube eingedreht und festgezogen. Die Spreizwirkung ist gewaltig und das Rad sitzt bombenfest. Diese Art der Radbefestigung ist keineswegs neu und schon von Modellbauern angewand worden. Fertigreiben der Kurbelzapfenbohrung Es ging nun darum die genaue Kurbelzapfenzentrale festzulegen. Ermitteln der genauen Kurbelzapfenzentrale Diese Arbeiten erledigte ich auf der Fräsmaschine und das setzt voraus, daß die Senkrechte der Fräsachse unbedingt genau zum Spanntisch liegen mußte. Für die Aufnahme des Rades kam wieder meine Drehvorichtung zum Zuge. Die Positionsbohrung des Kurbelzapfens war bereits vorhanden (mit Wasserstrahl nach Zeichnung geschnitten. Genauigkeit Mitte-Mitte +- 0,02 mm). Nach Ermittlung der genauen Koordinate, brachte ich beim ersten Rad die Zapfenbohrung ein (Bohren und Reiben). Ohne die Maschine weiter zu verstellen, verfuhr ich bei den restlichen Rädern in gleicher Weise.  Die Kurbelzapfen sind ebenfalls wie die Achsen befestigt, wobei zusätzlich die Kurbel-Zapfen der Treibräder vor dem Festziehen noch mit LOCTITE Wellensicherung bestrichen wurden. Das Aufschrumpfen der Radbandagen erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. Das Achslagergehäuse mit oberer Lagerschale und Schleißplatten.(noch nicht ganz fertig)

Für die Achsen habe ich einen hochwertigen Chrom-Stahl verwendet. Es handelte sich um alte Königswellen von Außenbordmotoren. Die sind zwar nicht ganz rostfrei, dafür aber in der Qualität gut und zum Null-Tarif.

Es kam mir schon mal der Gedanke die Achslager über Kugellager zu realisieren. Doch davon bin ich schnell wieder abgekommen. So habe ich mich entschlossen die guten alten Bronzelager zu verwenden und zwar als Halbschalen ausgeführt. Das heißt, jeder Achslagerstelle hat nur oberhalb, also da wo die Last ist, eine Halb-Lagerschale aus Bronze. Die eigentlichen Achslagergehäuse habe ich zweiteilig aus Aluminium gefertigt (Kostengründe!), wobei dann jedes dieser Achlagergehäuse über 8 angeschraubte Bronze-Schleißplatten verfügt. So wird eine saubere Führung der Lagerblöcke im Maschinenrahmen erreicht. Die Fertigung der Bronze-Halbschalen war nicht ganz einfach. Zunächst habe ich ein passendes Bronze-Rundmaterial auf der Fräsmaschine Radsatzhälfte, hier noch ohne Kurbelzapfen, Radbandage und Ölbohrung im Lagerblock genau mittig durchgesägt. Die halben Stücke wurden anschließend mit stark silberhaltigen Weichlot wieder zusammen gelötet. Jetzt konnte ich daraus drei komplette Lagerbuchsen fertigdrehen. Durch vorsichtiges Anwärmen wurde die Lötstelle gelöst und ich hatte meine sechs Lagerschalenhälften. Die Lagerschalen werden durch einen Hohlzapfen gegen Verdrehen gesichert, wobei der Hohlzapfen gleichzeitig eine Ölzufuhr zur Lagerstelle gestattet.

Jetzt endlich konnte ich die Radsätze mal zusammenbauen, das ließ sich auch gut an. Die Radbandagen werden später noch aufgeschrumpft.

Der Maschinenrahmen

Basis der Maschine ist der Rahmen mit eingelegtem Bodenblech, Achslagerführungen noch behelfsmäßig angeschraubt Maschinenrahmen. Wollte man ihn genau maßstäblich erstellen, wäre beim Modell die Blechstärke ca. 1,5 mm. Spätestens hier sträubten sich bei mir die Nackenhaare. Eine gesunde Alternative war dann eine Blechstärke von 4 mm und für die Querverbindungen sind 2 mm ausreichend. Genau genommen hat die Original T3 insgesamt vier Querverbinder, jeweils einer vorne und hinten und zwei weitere im vorderen und hinteren Drittel. Da bei meiner Rahmen nit eingesetzten Lagerblöcken und Radsätzen Maschine im vorderen Bereich, also unterhalb Mitte Kessels noch ein Wasserkasten eingebaut werden soll, den hatte die Originale T3 ja auch, und im vorderen Bereich, vor der ersten Kuppelradachse, eine Zwillings-Achs-Speisewasserpumpe angeordnet wird, störte da ein Querverbinder. Somit wurde die Konstruktion etwas verändert. Ein stabiles Bodenblech sorgt diesbezüglich noch für eine zusätzliche Stabilität. Um die Führung der Achslagergehäuse zu optimieren sind die Lagertaschen des Maschinenrahmens zusätzlich durch sogenannte Achslagerführungen verstärkt. Auch diese Führungen sowie alle anderen Teile der Rahmenkonstruktion  sind wasserstrahlgeschnitten. Eine Vielzahl der Verbindungsbohrungen wurden mitgestrahlt. Die Rahmenteile werden Verbindung mit Nietenschrauben miteinander verschraubt bzw. vernietet. Die Achslagerführungen sind mit den Rahmenwangen innenseitig über hochfeste M3 A4 Torx-Senkschrauben verschraubt. Jetzt konnten die Lagertaschen, bedingt durch die vorgesehenen Materialzugaben, maßgenau gefräst werden. Das Ergebnis kann sich dann auch sehen lassen.

Kritisch wird es beim ersten Aufsetzen der Kuppelstangen und zwar über Eingesetzte Radsätze mit aufgelegten Kuppelstangen alle drei Achsen. Spätestens jetzt zeigt sich wie genau man gearbeitet hat. Ich hatte Glück, die Stangen paßten, allerdings lief es nicht ganz sauber rund. Da waren noch Stellen, an denen sich der Rundlauf etwas zwängte. Dank der Klemmverbindung, Radnabe - Achse, konnte sehr schnell eine Nachjustierung der Radstellungen erreicht werden, die einen nunmehr einwandfreien Rundlauf zur Folge hatte.

Die restliche Verschraubung des Rahmens war nur noch eine Formsache. Rahmen und Rahmenverbinder werden mit Alu-Winkel 15 x 15 x 3 verschraubt bzw. vernietet. Um das Erscheinungsbild zu verbessern wurden 2 mm Messing-Nietkopfschrauben für die Verbindung Rahmen - Aluwinkel, eingesetzt. Da diese Verbindungen praktisch nicht mehr gelöst werden, ist eine Sicherung dieser Schrauben und Muttern mit LOCTITE vorgesehen. Der eigentliche Rahmenverbinder wurde mit dem Aluwinkel über Kupfernieten vernietet.

  Die Steuerung

 

Die preußische T3 wurde überwiegend mit einer ALLAN-TRICK Steuerung betrieben, Verschiedentlich wurde auch eine Heusinger-Steuerung eingesetzt.

Exzenter mit Schwingenstangen und gekuppelter Schwinge Auch mein Modell ist mit der erstgenannten Situation der Steuerung Steuerung ausgestattet. Offen gestanden - es sieht toll aus wenn die Maschine in Aktion ist - da ist die Vielzahl der sich bewegenden Stangenelemente, eine wahre Augenweide.

Blick auf die Steuerung und Kreuzkopfführung Auch die Steuerelemente lagen als Rohlinge vor und wurden nach und nach fertig bearbeitet. Alle Lagerstelle dieses Gestänges sind mit Bronzebüchsen versehen, Die Anlenkung der Schieberschubstange die entweder eingepresst oder wie schon erwähnt verlötet wurden. Die Schwinge ist eine gerade Ausführung, dies erleichtert die Bearbeitung. Der darin gleitende Kulissenstein ist ebenfalls aus Bronze gefertigt und wird über einem Bolzen mit der Schieberschubstange verbunden. Diese wiederum ist am anderen Ende über ein Gabelgelenk mit der eigentlichen Schieberstange gekuppelt.

Die Befestigung des Exzenters auf dem Exzenterbefestigung mit Schwingenstangen Kurbelzapfen des Treibrades erfolgt normalerweise über einen Vierkantsitz. Um aber später eine Einstellmöglichkeit zu haben, wurde von mir ein Stellring mit einer Führung entworfen, auf die der Exzenter aufgesetzt und Triebwerk mit ALLAN-TRICK-Steuerung, Räder mit aufgeschrumpften Radbandagen, Testbereit auf Rollenbock mit dem Stellring verschraubt wird. Der Stellring selbst wir über vier M3, hochfesten A4 Schrauben, mit dem Kurbelzapfen verspannt. Auf dem Bild rechts ist es zu sehen wie die Sache funktioniert. Die etwas lange Stellschraube ist nicht die Endausführung! 

Die Zylinder

Die beiden Zylinder sind im vorderen Zylinderteile vor dem Zusammenbau Bereich am Maschinenrahmen angeflanscht und verschraubt. In der Regel sind die Zylindergehäuse aus Grauguß gegossen. Das ist die elegantere Lösung. Bei der Entwicklung des Modells bin ich allerdings einen etwas anderen Weg gegangen. Der gesamte Zylinder ist, wenn man so will, aus einzelnen Komponente zusammen gesetzt, teilweise hart verlötet und überwiegend verschraubt. Das eigentliche Zylinderrohr wurde aus Bronze gefertigt und hat einen Kolbendurchmesser von 28 mm.

Aufgesetzt auf den beiden Rohrenden werden jeweils ein Abschlussbund aus Messing. Dieser Bund hat auch die entsprechenden Bohrungen für die Zylinderdeckelbefestigung. Wie auf dem Bildern ersichtlich, sind an den Abschlussbunden Taschen angefräst, auf die eine Grundplatte für den Schieberspiegel aufgesetzt ist. In dieser Grundplatte sind wesentliche Dampfzufuhrkanäle eingefräst. Das Zylinderrohr Zylinder mit eingebautem Kolben verfügt an einer Stelle seines Umfanges über eine gefräste Planfläche, die sich mit den beiden Taschen der Abschlussbunde  deckt. Mittig dieser Taschen, sind die Einströmkanäle für die Dampfzufuhr angeordnet. Wird jetzt die Grundplatte für den Schieberspiegel aufgelegt bildet sich ein geschlossenes Kanalsystem für die Dampfzufuhr von den Steuerschlitzen her. Mit Messing-Hilfsschrauben wird die Grundplatte mit den beiden Abschlussbunden, bei eingesetztem Zylinderrohr, verschraubt und die gesamte Einheit bei ca. 750-800 ° hart verlötet. Wichtig beim Löten ist Zylinder mit vorderem Zylinderdeckel eine ausreichende Wärmequelle, sonst gibt es Probleme beim sauberen Fliessen des Silberlotes. Anschliessend habe ich den gelöteten Zylinderkörper in kochende Zitronensäure gelegt und somit vom Lötzunder gereinigt. Das funktioniert hervorragend in einem feuerfesten Glasbehälter bei Aufheizung in der Mikrowelle. Meine Frau hat zwar geknurrt, aber ich habe das als Erkältungerscheinung gewertet und ignoriert.

Jetzt konnte ich mit dem weiteren Aufbau des Zylinders fortfahren. Auf die Spiegelgrundlatte wird die Spiegelplatte aufgelegt und verschraubt. Zuvor sind beide Dichtflächen eben geschmirgelt und anschließend noch auf einer dicken Glasscheibe mit Nass-Schleifpulver plan geschliffen worden.  Dennoch habe ich eine Dichtfolie dazwischen gelegt. Zusätzlich Dichtmasse ist unbedingt zu empfehlen.

Solange die Maschine noch nicht mit Dampf betrieben wird und sich im Teststadium befindet, setze ich Kolben aus Teflon ein, Das schont ein wenig die Zylinderbohrungen. Als nächstes wurden die Zylinderdeckel vorne und hinten aufgesetzt und verschraubt. Auch hier wurde wiedere eine Dichtfolie eingesetzt, wie übrigens auch bei allen anderen Trennfugen. Bestens hierfür hat sich Backfolie bewährt. Diese Folie ist ein dünnes, gebundenes Gewebe, hochtemperaturfest.

Bevor der Schieberkasten aufgeschraubt wird, sollte man tunlichst den Arbeitsschieber auf dem Schieberspiegel einschleifen. Die Schieberstange wird in einer eingeschraubten Schieberstangenstopfbuchse geführt und wird über eine besondere Aufnahme lose mit dem Schieber verbunden. Wenn ich sage lose, dann ist damit das seitliche und horizontale Spiel gemeint, Achsial darf das Spiel der Aufnahme nur 0,1 - 0,2 mm betragen, Situation Dampfanschluss und Auspuffleitung sonst geht's in die Steuerung ein.

Letztlich wird dann noch der Schieberkastendeckel aufgeschraubt. Die Dampfzuführung zum Zylinder erfolgt, bedingt durch die Schiebersteuerung, innen, seitlich in das Schiebergehäuse. Da die baulichen Platzverhälnisse an dieser Stelle sehr beengt sind, wurde ein 90° Winkelrohr mit Flanschanschluss für die Dampfzuleitung entwickelt. Dieses Winkelrohr ist in den Schieberkastenrahmen eingeschraubt. Aus der Spiegelgrundlatte heraus, seitlich, innen, wird die Auspuffleitung angeordnet. Diese führt durch die Rahmenwange und endet in eine modifizierte T-Verschraubung. Die Abdichtung hier erfolgt einfach über O-Ringe, die mit einer Einschraubtülle dicht gespannt werden.

An den vorderen Zylinderdeckel sind die obere und untere Gleitbahn für den Kreuzkopf angelenkt. Diese wiederum werden mit ihrer Gegenseite an den sogenannten Gleitbahnhalter verschraubt.

Die Bremsen  

Das Bremssystem der T3 ist verhältnismäßig einfach gehalten. Es is eine sogenannte Fall-Gewichtsbremse eingebaut die in der Regel nur zwei Endeinstellungen hat. Entweder die Bremse ist angelegt und wenn der Bremshebel in die andere Richtung bewegt wird, ist die Bremse geöffnet. Eigentlich dient diese Bremse nur der Stillstandssicherung der Maschine.

Da mir beim Original die Mechanik nun doch zu einfach erschien, wollte ich erreichen, dass zumindest gewährleistet ist, dass die Bremsbacken sich an den betroffenen Rädern gleichmässig anlegen und somit auch entsprechend wirken. Bremssystem Ausgleichtraverse

Dies erreichte ich durch den Einbau eines Brems-Hebel-Ausgleichsystems. Die Bilder sollen die Verwirklichung dieses Systems verdeutlichen.

Auf nebenstehenden Bilder ist als Kernstück, die Ausgleichstraverse des Bremsgestänges recht gut zu erkennen. Weitere Bilder zeigen die Mechanik für die Bremsen unterhalb des Führerhauses und die Anordnung der Gewichtsbremse im Führerhaus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 
   

   © 2001 by •  Wilhelm Tölke